
Fahrturnier Sonnewalde 2024

Sonnewalde 2024 steht an.
Das heißt, ein tolles Turnier, tolle Leute, schönes Wetter und immer am absoluten Limit, was das Fotografieren betrifft. Wir haben uns vor Ort ein kleines Hotelzimmer besorgt und machen so quasi noch bissel Kurzurlaub. Wie immer geht es zeitig los. Ich bin noch total erschlagen, weil ich bis in die Nacht rein Vorbereitungen für den Trip getroffen habe. Ich schleppe mich ins Auto, wobei schleppen im wahrsten Sinne des Wortes zunehmen ist. Ich hab eine Patellasehnenentzündung und das tut scheiße weh. Wer nicht weiß was das ist, dem sei folgendes gesagt. Die Patellasehne verläuft unterhalb der Kniescheibe. Im Normalfall sieht man sie nicht, bei mir steht über den Bereich der Sehne eine ca. 1,5 cm dicke Schwellung über den kompletten Sehnenverlauf und das an beiden Knien. Laufen geht scheiße, Autofahren geht scheiße, liegen ist auch nicht gerade toll. Naja, ich vertreib mir die Schmerzen mit der Vorfreude aufs Turnier. Einfach positive Gedanken machen, dann geht es schon halbwegs.
Immer wenn wir in der Gegend von Sonnewalde unterwegs sind, genießen wir diese wunderschöne Landschaft dort und die kleinen, schönen Brandenburger Orte, deren Bauweise so ganz anders ist wie bei uns in Sachsen. Dazu kommt das man in der Gegend jede Menge verlassene Gebäude findet, was für mein zweites Standbein Lost Places Fotografie hochinteressant ist.
In Sonnewalde angekommen verfahre ich mich erstmal, gehört schon immer mit dazu. Es geht irgendwie nicht ohne... Nach ein paar riskanten Wendemanövern und einem kurzen Befahren einer Einbahnstraße in die falsche Richtung haben wir es dann gefunden. Von weiten sehen wir das Fahrerlager und dann Marians Gespann plus Kutsche, alles ist gut, wir sind richtig.
Wir packen unser Bündel zusammen und machen uns auf den Weg zum Dressurviereck. Als wir hinten angekommen sind steht fest, mit meinem Bein komme ich nicht weiter. Ich postiere mich am Dressurviereck und Nancy geht vor zum Kegelfahren. Wir sind über Funk verbunden und Nancy kommt ab und an zu mir hinter. So verbringen wir einen angenehmen Tag mit vielen neuen Bekanntschaften und netten Wiedersehen mit alten Bekannten.
Zum Sportlichen sei gesagt, dass man zwei Dressurvierecke aufgebaut hatte und vorne beim Abfahrplatz das Kegelfahren stattfand. So konnte man einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gewährleisten. Ich konnte am Anfang, so vor drei oder vier Jahren mit Dressur nichts anfangen. Ist ja auch klar, ich wusste ja kaum wo beim Pferd vorne und hinten ist... Inzwischen versteh ich immer mehr die Abläufe und Aufgaben bei den Prüfungen, was es mir natürlich viel spannender macht. Wenn du natürlich in etwa verstehst was abläuft, weißt du auch wenn du den Auslöser drücken musst.
Der Tag vergeht wie im Flug und eh ich mich versehe ist der Vierspänner aus Mohlsdorf durch und die Dressur beendet. Ich verdiene mir fast eine Mitfahrgelegenheit in Richtung Kegelfahren, aber ein Richter vermasselt mir die Tour und ich muss durch den sandigen Boden vor humpeln.


Am Kegelparcours angekommen, sitzen viele Fahrer und Beifahrer dort, die ihre Prüfungen schon absolviert haben. Ich versuch mich dort beim vorbeilaufen etwas zusammen zu reißen, aber ich hätte heulen können vor Schmerzen. An der vorderen Stirnseite angekommen, schmeiß ich mich auf den Hang und bring meine Kamera in Stellung. Nancy ist mir genau gegenüber. Zumindest an diesem Zeitpunkt ist Fotografieren schwierig. Der Vierspänner aus Steckby fährt sich nebenan warm und macht soviel Action, das eine riesige Staubwolke über den Kegelparcours steht. Dennoch bekommen wir einige gute Bilder hin, nachdem dann Hubi durch ist, war es das für den Tag.
Wir fahren noch bissel einkaufen und dann geht`s ins Hotel. Mit der Unterkunft haben wir einen richtigen Glücksgriff gelandet. Unser Zimmer heißt Käuzchenkuhle, ist mit Balkon und wir fühlen uns pudelwohl dort. Ich bearbeite einige Bilder, Nancy chillt etwas und zu einem späteren Zeitpunkt können wir von weiten ein Feuerwerk beobachten. So geht ein schöner Abend zu ende, mit der Vorfreude aufs Gelände geht´s ins Bett.










Sonnewalde 2024 Tag 2-Gelände

Wie gestern fängt der Tag zeitig an und der Wecker hat nicht mal den Anstand bis nachher zuwarten... Meine Laune ist restlos im Arsch, dass zeitige Aufstehen nervt mich gerade ziemlich, dazu tut mein Knie noch mehr wie gestern. Keine guten Vorrausetzungen für den Tag heute. Nancy bietet mir an abzubrechen und nach Hause zu fahren, kommt aber nicht in Frage. Mein Plan für heute ist, mit Nancy in die Waldhindernisse rein zugehen, dort nach den richtigen Kameraeinstellungen zu suchen. Das ist nicht so leicht da, die ständig wechselnden Verhältnisse zwischen hell und dunkel, machen es einem allgemein in Waldhindernissen nicht so einfach. Je greller die Sonne, desto schwieriger. In Sonnewalde kommt noch der sandige Boden dazu, die dadurch rumfliegenden Stäube machen es dem Fokus ziemlich schwer das richtige Motiv zu finden. Von daher muss jede Einstellung gut durchdacht sein. Der ganze Vorgang zog sich dort etwa eine Stunde hin. Dann lasse ich Nancy hinten alleine und gehe samt meines neuen Campingstuhls zu den vorderen Hindernissen.
Vorne angekommen ist die Problematik ähnlich wie im Wald, nur anders gestaffelt. Hier liegt eine Hälfte der Hindernisse im Schatten, die andere in der prallen Sonne. Die Stäube in der prallen Sonne sind noch schlimmer als die im Schatten, ich konnte mir da gestern einen Vorgeschmack beim Kegelfahren holen. Ich bau mir zwei Kameras zusammen und stelle eine auf Schatten ein und eine auch pralle Sonne. Dann kann es so richtig losgehen. Ich hab schon die ganze Zeit bissel rumgeballert, musste aber auch einiges wegwerfen.
Hier in Sonnewalde dreht sich natürlich alles um Steve Jauer, den Lokalmatador mit seinem Vierspänner Rocky, Montana, Willy, und Maria. Wenn Steve samt seiner Crew durch die Hindernisse pfeift, ist sowieso meistens Alarmstufe Rot, aber hier zieht er noch eine ganze Fangemeinde mit sich nach, die ihm von Hindernis zu Hindernis folgt. Ich selbst hab es hier aber auf alle Gespanne abgesehen, allerdings bekommt der Sonnewalder Vierspänner immer etwas mehr Fotozeit ...
Ich wechsele zwischen den beiden hinteren Hindernissen hin und her. Nachdem der Großteil der Vierspänner in den Waldhindernissen durch ist, kommt Nancy mit zu mir und bringt gleich noch was zu Essen mit. Wir postieren und am Hindernis 4 im Schatten, essen in Ruhe und trinken etwas. Nachdem die letzten Vierspänner durch sind, verabschieden wir uns von einigen Bekannten und dann geht es in Richtung Heimat.
Fazit: Sonnewalde ist immer eine Reise wert und für mich ein absolutes Muss. Diese ganze Anlage dort ist toll und die Leute sind total nett und unkompliziert. Außerdem erlebt man dort attraktiven und vor allem einen fairen Sport. Was uns besonders gefällt ist, dass hier der Nachwuchs nicht vergessen wird und auch für die E-Fahrer es eine Chance gibt, Turnierluft zu schnuppern.














