Über die 44. Ponyleistungsschau in Röhrsdorf

Die 44. Ponyschau in Röhrsdorf ist ein interessantes Ereignis in der Pferdesportwelt und zieht Teilnehmer aus der gesamten Region an. Diese Veranstaltung bietet nicht nur eine Plattform für talentierte Reiter und ihre Ponys, sondern fördert auch den Austausch zwischen Pferdesportliebhabern. Das Event wird vom Reit- und Fahrverein Röhrsdorf e.V.  plus dem Verein für Pony und Kleinpferde Zucht und Sport Röhrsdorf e.V. organisiert und veranstaltet. In diesem Jahr werden zahlreiche Wettbewerbe und Vorführungen stattfinden, die die Fähigkeiten und das Training der Ponys demonstrieren. Für die Zuschauer wird die Ponyleistungsschau ein spannendes Spektakel, das die Vielfalt und Leidenschaft des Pferdesports zeigt. Die Veranstaltung bietet ein ideales Umfeld, um die neuesten Trends im Pferdesport zu entdecken und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Samstag-Probe

Am 18.August 2024 fand die 44. Ponyleistungsschau Röhrsdorf statt. Das Ereignis stand schon fest in unseren Kalender. Da kam Frank während eines Turniers auf uns zu und fragte, ob es möglich wäre, das für den R. u. V. Röhrsdorf an diesen Tag zu fotografieren. Wir haben uns natürlich riesig darüber gefreut und gerne zugesagt. Frank und seine Beifahrerin Jessie werden bis zuletzt unsere Hauptansprechpartner sein.

Wir haben uns im Vorfeld mehrfach unterhalten, um von vornherein zu wissen, wo die Reise hingehen soll. Mein Problem an der Sache ist, dass ich noch nie auf einer Ponyschau war und eigentlich noch garnicht so richtig weiß, was auf mich zukommt. Wenn die letzten Jahre irgendwo in der Richtung was war, ist Nancy meistens mit ihren Eltern gefahren, während ich alleine auf irgendein Reit- oder Fahrturnier bin. Im letzten Jahr wollte ich aber nach Röhrsdorf zur Ponyschau, aber da hat die Arbeit dazwischen gefunkt... Um so näher nun das Ereignis rückt, um so nervöser werde ich. Nancy hat mir immer wieder Videos von anderen Ponyschau´s gezeigt, aber so richtig will ich mich damit nicht abfinden. Also frage ich bei Frank an ob es okay wäre wenn ich schon mal am Samstag bei der Probe vorbei komme. Zum Glück ist das kein Problem. Normal war der Tag eigentlich verplant mit dem Reitturnier in Dorfchemnitz aber mir ist das so lieber. Am Ende geben sich alle eine Mühe und dann versaut es der Fotograf, weil er zu doof ist. Also lieber vor Ort bissel pauken und in alles rein schnüffeln, das bringt Ruhe und Sicherheit. So machen wir´s. Wir fahren also Samstags nachdem wir den Rasen gemäht haben los in Richtung Röhrsdorf. Wir schauen uns mal ne Stunde alles an, bereden mit Jessie und Frank die letzten Dinge und dann geht es nochmal nach Dorfchemnitz.  So ist der Plan. 

Vor Ort angekommen nehme ich gleich erstmal die Location unter die Lupe. Wo steht die Sonne morgen zur  Zeit der Veranstaltung, wohin wenn es regnet usw. Danach nehmen wir bissel Tuchfühlung zu den Leuten auf und da alle total nett sind ist das Eis auch schnell gebrochen. Wir treffen auch Jessie, die sich bei einem Turnier im Vorfeld am Knöchel weh getan hat und nun die ganzen Vorbereitungen hinkend erbringen muss.  

Wir haben uns für die Probe zwei Kameras und drei Objektive eingepackt. Neben der D7000 und der D7500 kommen das 17-70, und das 70-200 zum Einsatz. Damit machen wir die ersten Testaufnahmen. Inzwischen kommt Leben auf den Platz. Nachdem am Anfang nur einzelne Gespanne auf dem Turnierplatz auf und ab fuhren geht es jetzt richtig zur Sache. Jetzt wird hier die große Zweispännerquadrille für den nächsten Tag geprobt. Nancy versucht mit dem 17-70  soweit wie möglich den Platz in der Breite mit den vielen Kutschen abzubilden, während ich mit dem Zoomobjektiv alles ranhole was geht. Dann wird es Zeit für mich auch eher in den Weitwinkelbereich zugehen, mit anderen Worten, es wird Zeit für meine Geheimwaffe. Als wir Frank zugesagt haben war mir klar das mir noch ein wichtiges Objektiv fehlt um eine Veranstaltung im seiner Breite gut abbilden zu können. Quasi mit einem Hauch von Weitwinkel und einen Hauch vom Zoom. Mit dem 24-70 f2,8 habe ich mir einen schon lange gehegten Traum erfüllt. Dadurch das ich nun auch einen guten Grund vorweisen konnte dieses Objektiv kaufen zu müssen, konnte Nancy nicht mal mit mir schimpfen. :) 

Wir folgen der Probe noch ca. eine Stunde, testen dabei Positionen, besprechen uns mit Frank und Jessi nochmal. Dann verlasse ich mit einem guten Gefühl die Probe. Später in Dorfchemnitz angekommen trainiere ich mit meinem neuem Objektiv einige Stunden um noch mehr Sicherheit zu bekommen. Der morgige Tag kann kommen, ich bin bereit...

Sonntag

Nach einer relativ entspannten Nacht kommt früh´s bei mir wieder Unruhe auf. Der Wetterbericht meldet nichts Gutes. Es soll ziemlich genau ab Start der Veranstaltung regnen, dass ändert alles. Ich muss alles komplett nochmal neu planen, angefangen beim Rucksack, weitergehend über Regenbekleidung bis hin zum Regenschutz der Kameras. Nachdem wir alles auf größere, wasserdichte Rucksäcke umgepackt haben geht es los. Abfahrt, ich hab keinen Bock mehr zu Hause zu warten. Vor Ort angekommen dürfen wir zum Glück mit ins Fahrerlager. Wir haben soviel zu schleppen, da ist jeder Meter den man sich spart was wert. Ich hatte mit Frank eine Stelle besprochen die ich gerne abgesperrt haben wollte und das hat geklappt, toll. Ich bezieh dort quasi Stellung und das wird unser Hauptquartier. Ich bekomme dann zwar mit Gerd noch einen Untermieter, aber so hab ich immer noch jemand vor Ort der bissel auf unser Zeug achten kann. Während ich Nancys Kameras einballer treffen wir noch den einen oder anderen interessanten Gesprächspartner. Dann kommen Nancys Eltern und helfen uns auch noch kurz. Ich arbeite gerade mein Equipment ein, dann fängt es von weiten an zu donnern. Nancy stellt schnell noch alles auf Regen um, dann geht auch schon die Veranstaltung los. Der Regen stellt sich auch nach und nach ein. 

Die Veranstaltung beginnt mit einer Einmarschparade wo man schon mal bissel einen Blick bekommt wieviel Manpower involviert ist. Es ist schon Wahnsinn zu sehen, wie viele gute Seelen hier an dieser Veranstaltung mitwirken. Da hast du eine dreistellige Zahl an Menschen, die sich zusammen tun um hier was auf die Beine zu stellen. Es ist Sonntag, die könnten auch alle auf dem Sofa sitzen...

Nach der Parade kommt die Zweispännerquadrille. Als wir gestern zur Probe waren ging da noch vieles in die Hose und viele waren der Meinung das bekommen wir bis morgen niemals hin. Am Sonntag klappt alles, wer hätte das gedacht. 

Wenn ich mich recht entsinne kam als nächstes das Kegelfahren. Dort nahm auch ein Zweispänner mit Mulis teil.

Ich kann jetzt nach dem einige Zeit vergangen ist nicht mehr alle Einzelheiten wieder geben. Wenn ich es noch richtig zusammen bringe kam ein Mountedgames Wettbewerb. Ich hab ehrlich gesagt davon null Ahnung, wusste ehrlich gesagt nicht mal das es sowas gibt. Dennoch war es hoch interessant den Leuten dabei zu zusehen.  Dann wurden uns die verschiedenen Ausbildungsstände in der Dressur vorgestellt. Also wurden uns von drei Reiterpferdpaaren je nach der Ausbildung verschiedene Dressurlektionen gezeigt und erklärt.  Zwischendurch gab es noch eine Sulkyquadrille und nach dem nächsten Bildblog, kommen wir zu den schweren Jungs.

In der Zwischenzeit hat es sich auch richtig eingeregnet, dass tut aber dem ganzen nix an. Man muss sowieso mal sagen, die Bude war rammelvoll. Und es dachte auch niemand ernsthaft daran wegen des Wetters nach Hause zu gehen.  Was mich selbst betrifft, war ich froh das wir genug Planen und wasserdichte Rucksäcke mit hatten. Ich habe meinen Campingstuhl als Basisstation genutzt, dort alles drauf gelegt was ich so brauchte und mit einem Regenponcho abgedeckt. Von daher konnten wir relativ gut arbeiten. 

Ich kenne ja die Pläne der Veranstalter nicht aber ich vermute das man zu den kleinen, flinken Ponys einen Gegenkontrast einbauen wollte. Jetzt wird Zeit für die Big Boys. Ich selbst bin in den 70ern in Kaufungen aufgewachsen. Dort wurde noch mit dem Pferdewagen zur Milchrampe gefahren. Und als ich noch klein war, kann ich mich sogar noch erinnern, dass die Kohlen noch mit Kaltblütern geliefert worden. Von daher bin ich diesen großen, schweren Pferden immer verbunden. Deshalb nehme ich diesen Veranstaltungspunkt als richtig tolle Sache auf. Ein Gespann ähnelt zwei Pferden die bei uns vorm Haus stehen, ich dachte erst das sind die Beiden.  Ich bin total begeistert und erzähle das jemanden der bei mir in der Nähe steht. Wir stehen also mitten in der Einfahrt. Während ich dort noch in meiner Aufregung vor mir hin plapper beginnt hinter mir die Erde leicht zu beben. In dem Moment wo ich mich umdrehen will sagt einer der Helfer "Geh mal rüber, da will noch jemand durch". Ich dreh mich erschrocken um und da stehen sie vor mir. Zwei Götter aus dem Olymp. Carlos und Camù erbitten Einlass. Ich muss meinen Kopf in den Nacken legen um hochsehen zu können. Ich hab noch nie zwei solche Muskelpakete gesehen. Als ich bei Seite gehe, laufen die beiden Giganten in seliger Ruhe an mir vorbei. Carlos hat mich im Augenwinkel und lässt einen ganz abfälligen Schniefer ab. Kam so rüber wie, putz die Sonne Kleiner. Ich kann dem nicht widersprechen, wer so groß und stark ist, hat Recht. Geführt werden die Beiden von Ines Bruchhold, die dieses Duo zum Europameistertitel in Holzrücken geführt hat. Das sagen wir aber nur ganz leise, die Ines ist sehr bescheiden und mag keinen großen Rummel um sich. Also lassen wir einfach die Bilder sprechen. 

Eines der absoluten Highlights des Tages, war der Gegenkontrast zu den Kaltblütern. Die Pony Fohlenschau, um den Nachwuchs der dort teilnehmenden Züchter vorzustellen. Wie soll sowas ablaufen? Die Züchter kommen mit den Stuten und Fohlen aufs Gelände. Laufen ein - zwei Runden, dabei werden Züchter und Tiere vorgestellt. Dann werden die Eltern von den Jungtieren getrennt, die einen links, die anderen rechts auf dem Platz. Dann lässt man Jungtiere frei, die dann zu ihren Eltern sprinten. Bei der Gelegenheit hat man gleich noch ein Fohlenrennen. Doch wie sagte es schon einst Ekel Alfred, ich scheiß euch was. Denn wie das unter Umständen nun mal so ist im Jugendclub, es gibt immer paar Raudis die gar nicht zu ihren Eltern wollen und damit fangen meistens auch die Probleme an. So auch hier. Eine kleine süße Gruppe Plüschhooligans denkt garnicht daran zu den Stuten zurück zu gehen und fordert ihre Freiheit ein. Ich glaube die Einfangaktion werde ich nie vergessen, an der ich dann letztendlich mit beteiligt war. Ich denke das die Zuschauer auch voll auf ihre Kosten kamen. 

 Ich muss euch mitteilen das die Römer vor Ort waren. Ich bin ja als Fotograf dort und zu einer gewissen Neutralität und Seriösität angehalten. Aber als die Römer kamen ging das nicht. Ich bin erstmal richtig ausgeflippt. Ich hab sowas schon ewig nicht mehr gesehen, ich war total begeistert.

Wir sahen dann dort ein Showprogram mit einer Führzügelvorstellung, einer Kostümparade, eine Vierspännerquadrille, verschiedene Mehrspänner und vielen mehr.  Ich werde zu allem noch Bilder hier hochladen. In diesem gut gemischten Unterhaltungsprogramm sind alle auf ihre Kosten gekommen. Ich kam mit Fotografieren kaum hinterher. Ich wollte mir zwischendurch immer mal was zu essen holen, aber es ging Schlag auf Schlag und ich kam garnicht dazu. Bevor es richtig los ging hatten wir uns Roster geholt, die war megalecker. An den Buden war auch eigentlich immer was los, also hat scheint es auch anderen geschmeckt zu haben. Jedenfalls hat sich dann Nancy Mutter geopfert und uns eine Tüte Quarkbällchen geholt, die waren noch richtig warm. Das war Rettung in letzter Sekunde. Auch da nochmal ein riesen Lob, die Dinger zergingen auf der Zunge. 

Wie dem auch sei, irgendwann geht auch mal die schönste Veranstaltung zu Ende. Nach über vier Stunden ging die 44. Ponnyleistungsschau mit einem Trompetensolo und der Verabschiedung durch den Ansager zu Ende.

Fazid

Ich habe meine erste Ponyshow hinter mich gebracht und es war toll. Ich habe mich selbst selten so gut unterhalten gefühlt wie an dem Nachmittag. Wenn es kleine Pannen gab, so sind sie mir nicht aufgefallen, sehn wir mal von den Plüschhooligans ab. Ich möchte mich, aber auch im Namen von Nancy, ganz herzlich bedanken, dass wir auf unsere Art teilhaben durften. Da ist auch einiges Vertrauen nötig und das ist nicht selbstverständlich, dass man es bekommt. Von daher danke liebe Jessie und danke lieber Frank, dass ihr da an uns gedacht habt und uns euer Vertrauen geschenkt habt. Desweitern möchte ich mich bei allen Teilnehmern und Helfern bedanken. Wir haben ordentlich Respekt vor der Aufgabe gehabt und wenn ihr uns nicht das Leben so einfach gemacht hättet, wäre vieles nicht so gut von der Hand gegangen. Ich wünsche euch allen alles Gute und gerade jetzt  in der Vorweihnachtszeit angenehme Adventsstunden mit euren Lieben um euch herum. Danke Röhrsdorf und bis nächstes Jahr. Wir freuen uns schon!