Chemnitz - Großer Preis von Sachsen 2024
Der Große Preis von Sachsen ist ein hochkarätiges Turnier, das sowohl für Profis als auch für Amateure eine Plattform bietet, um sich zu messen und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Veranstaltung findet jedes Jahr in Chemnitz statt und bietet eine aufregende Atmosphäre für Pferdeliebhaber und Sportbegeisterte. Neben den spannenden Wettbewerben stehen auch zahlreiche Aktivitäten rund um das Pferd und den Pferdesport im Mittelpunkt. Die Teilnehmer können sich auf verschiedene Prüfungen und Herausforderungen freuen, die sowohl Geschicklichkeit als auch Teamarbeit erfordern. Der Großer Preis von Sachsen ist nicht nur ein Wettkampf, sondern auch eine Gelegenheit, sich mit anderen Reitern auszutauschen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Einer der absoluten Höhepunkte ist Samstag Abend, die lange Pferdenacht. Ein Showprogramm, aus Reit- und Fahrsport, gepaart mit Showelementen um den Abend abzurunden.

Freitag, 25 Oktober-Tag 1
Wie in der Einleitung oben beschrieben machen wir uns auf den Weg nach Chemnitz. Wir haben beide extra Urlaub genommen um schon Freitags zum Turnier gehen zu können. Wir sind natürlich viel zu zeitig, es ist richtig kalt und die Security macht sich drin lustig, wie wir uns da draußen den Arsch abfrieren. Es ist überhaupt sinnlos ein Wort über die Typen zu verlieren, da sieht einer so aus wie der andere heißt. Als wir dann endlich mit einiger Verspätung rein durften, bin ich quasi ein Fischstäbchen. Auf den Weg zu unseren Sitzplätzen mache ich mir erstmal ordentlich Luft. Der Weg ist zu weit, die Treppen zu steil, die Sitze zu hart usw... Nancy erträgt es, die hat da schon einige Erfahrung.
Der einzige Vorteil des langen Wartens draußen ist, dass es nun gleich mit dem ersten Springen los geht. Dies ist eine Springprüfung Kl.S* 140cm, mit über 50 Teilnehmern. Gerichtet wird die Prüfung von Franz-M. Eichelsbacher. Ich persönlich freu mich immer, wenn dieser Mann vor Ort ist. Mit seinem Pferdeverständnis und seinem enormen Wissensschatz ist eigentlich jede Prüfung die er richtet eine Lehrstunde, ich könnt dem stundenlang zuhören.
Stress habe ich die nächsten beiden Tage keinen, wir sind nicht gebucht und nur zum Spaß hier. Das heißt, einfach mal bissel zusehen und nur wenn mal ein Bekannter kommt oder ein Pferd was mir gefällt die Kamera auspacken. JUST FOR FUN. Wenn ich keinen Bock mehr habe gehe ich nach Hause. Wie falsch ich mit meiner Einschätzung lag sollte sich über die Zeit noch rausstellen.



Wenn ihr diesem Link folgt, könnt ihr die Ergebnisse sehen:
https://fn-erfolgsdaten.de/show/802443001

Nach einer etwas längeren Pause, in der einiges für die zahlreichen Kinder vor Ort getan wurde, ging es weiter mit zwei M Springen die gut zu unterhalten wussten. Mit Martin Wittig hatte das zweite Springen auch einen für uns regional bekannten Reiter als Sieger, auch was Schönes. Wir sind natürlich als Fotografen völlig neutral, aber ein bissel Regionalstolz muss auch sein. Ich hoffe, das bekommt niemand in den falschen Hals. Während der beiden Springen füllt sich die Halle langsam. Wir versuchen was zu essen zu organisieren. Aber Leute, ein Backfischbrötchen 7,20 Euro, eine Portion Pommes 6 Euro??? Wir haben es dann bei einem Langos belassen, weil uns da die 6 Euro im Verhältnis Preis Leistung angemessen erschien. Nancy hatte Carmen entdeckt, die wie immer fleißig an ihrem Stand arbeitete, ich bin dann auch mal kurz zum schwafeln hin. Man freut sich immer wieder Leute zu treffen die man kennt, die Welt ist halt ein Dorf.
Nach den beiden Prüfungen kam der Punkt der für mich am schwierigsten zu bewältigen ist, dass nachmittägliche Showprogram. Inbegriffen war ein Kostümspringen, einige Auszüge aus der am nächsten Tag stattfindenden Pferdenacht und Teile des CAVALLUNA-Programms. Wenn ich das so schreibe klingt das etwas respektlos, ist aber garnicht so gemeint. Die Leute die an diesem bunten Programm mitwirken geben wirklich ihr Bestes und es versteht auch an vielen Stellen gut zu unterhalten. Und beim Aufmarsch der sächsischen Pferdejugend auch unsere Fahrermädels, worüber wir uns richtig gefreut haben. :)
Aber es ist halt alles so laut, mir tun regelrecht die Tiere leid. Ich zieh mir da die Ruhe einer Sportveranstaltung vor.


Nach ca. 3 Stunden, die einem wirklich nicht so lang vorkamen, ging es dann zum absoluten Highlight des Tages.
Springprüfung Kl.S** mit 2 Umläufen, Deutschen Meisterschaften der Landesverbände 2024 . Zum ersten Mal wird dieser Wettbewerb beim Großen Preis von Sachsen ausgetragen. Bevor es richtig los ging wurden alles teilnehmenden Bundesländer in einer kleinen Parade vorgestellt.
Danach ging es dann richtig zur Sache. Springreiten auf so ziemlich höchsten Niveau, eine Augenweide. Ich geb ja zu, dass es mich eher auf die Fahrturniere zieht, aber so ein Wettbewerb zieht dich einfach in seinem Bann und reißt dich mit. Nach ca. 2 Stunden und zwei Umläufen stehen die Sieger fest. Team Schleswig Holstein mit Paula de Boer-Schwarz & Georgina W, Linn Hamann & Cool Fox 5, Ellen Krezl & Constanzenhof’s Barcley, Peter Jakob Thomsen & Clooney 93 holt Gold, vor Team Sachsen und Team Baden Württemberg. Für Team Schleswig ist es der dritte Meistertitel.
Für uns geht damit Tag 1 zu Ende. Wir verabschieden uns bei Carmen, dann geht es nach ca. 13 Stunden Heim, etwas kaputt aber glücklich und zufrieden. Auf dem Heimweg gehen wir nochmal einkaufen und gönnen uns eine Flasche alkoholfreien Wein. Wir sind voller Vorfreude auf Tag zwei, sind uns aber einig, morgen bleiben wir nicht so lange. Na ob das wirklich so klappt, wir werden sehn.


Samstag, 26 Oktober-Tag 2
Die Nacht hat kaum begonnen, da ist sie auch schon wieder vorbei. Ich habe noch bis in die Nacht Bilder bearbeitet, dass was ihr hier seht ist der klägliche Rest der übrig blieb. Carmen hatte mich gestern schon gewarnt, dass sich an den Lichtverhältnissen in Chemnitz einige die Zähne ausgebissen haben. Ich sollte das an diesem Samstag auch wieder erleben. Ich habe auf den großen Ballermann verzichtet, wir sind eh nicht so lange vor Ort und Bilder habe ich ja gestern schon einige gemacht... Heute mache ich bissel Random aus der Mitte raus und da reicht mein 24-70 f2,8 vollkommen aus. Dazu nehme ich eine APSC Kamera mit Crop-Faktor, da rauscht zwar der Sensor etwas, dennoch durch die kürzere Brennweite gleicht sich das aber wieder mehr als aus. Das war der eigentliche Plan.
Wir machen gegen 6:20 Uhr los und müssen erstmal das Nesthäkchen zur Arbeit bringen. Dann wollten wir eigentlich an einer Tankstelle vorbei und Frühstücken. Doch alle Tankstellen an den wir vorbei kommen haben zu. Dazu wird man von irgendwelchen lebensmüden mobilen Altenpflegerinnen halb in den Tod gedrängelt. Dann kommt die WhatsApp die den ganzen Tag verändern sollte. Steffen schreibt uns an und fragt ob wir wieder auf den Weg nach Chemnitz sind und ob wir Abends bei der Pferdenacht sind. Wir schreiben das wir für die Pferdenacht keine Tickets mehr bekommen haben. Ist halt so. Das soll aber bald noch ein Thema werden.
In Chemnitz angekommen frieren wir erstmal wieder eine Weile. Beim Einlass ist wieder das selbe Chaos wie Tags zuvor. Leute die nicht aus den Fehlern des Vortages lernen... :(
Ich sprinte zum meinem Platz vom Vortag, ist zwar eigentlich totaler Quatsch, aber ich habe mir eingeredet das heute mehr los ist als gestern. Wenn man halt solchen Blödsinn erzählt, muss man ihm auch richtig ausleben. Die Halle füllt sich aber dann dennoch schneller als gestern, also hatte ich wenigstens ein bissel Recht.
Um 8 Uhr beginnt dann die erste Prüfung, Zwei-Phasen-Springprfg.Kl.M** 130cm mit 34 Teilnehmern. Danach folgt eine Springprüfung Kl.S* 140cm.





So, wer hier also die Bilder des zweiten Springens schon mal mit ansieht wird zugeben müssen das am Freitag um diese Zeit noch nicht so viele Leute da waren. :) Während der Pause zum dritten Springen kommt von Steffen eine Nachricht, dass er eine Möglichkeit hat das wir zur Pferdenacht mit dabei sein können. Das kommt erstmal total überraschend. Steffen will sich in den nächsten Stunden nochmal melden und dann gäbe es eine Lösung. Wenn das so wäre müssten wir auf jeden Fall nochmal los, Geld holen. Plötzlich geht dir alles im Kopf rum, wird das doch noch etwas, gibt es in der Nähe einen Geldautomat usw.
Während ich mir derweil den Kopf zerbreche beginnt das Finale der sächsischen Springtour 2024-Stilspringprfg.Kl.L mit Stechen 110cm. Das ist quasi ein Jugendcup in dem sich die Besten der ersten Runde in einer Finalrunde wieder treffen. In dieser Prüfung geht es flott vorwärts, aber schon im ersten Umlauf sticht einer hervor, Benno Schlegel mit seinem Pferd Little Meckie. Der Bengel sieht aus als könnte er kein Wässerchen trüben, aber zusammen mit seinem Pferd bildet er eine Einheit und im Stechen merkt man es, er will den Sieg ohne wenn und aber. Während vor ihm Lena Merx eine richtig starke Runde zur Führung reitet, legt der kleine Benno mit einem bärenstarken und kompromisslosen Ritt den Meilenstein zum Sieg. Die Halle steht Kopf.


Während sich hier alles auf die Nächste Prüfung vorbereitet wird es bei uns auch immer konkreter. Steffen teilt uns mit das Simona schon vor Ort ist und sie sich darum kümmern will, dass wir abends mit reinkommen. Hier geht es weiter mit einer Dressurprüfung Kl.S**. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich vor noch nicht all zu langer Zeit mit Dressur nicht viel anfangen. Für mich waren das nur Pferde die hin und her liefen und ich wusste nicht warum. Inzwischen sieht das ganz anders aus. Mir entgeht mit Sicherheit noch sehr viel, was euch allen wahrscheinlich auffällt, aber ich lerne ständig dazu. Inzwischen sitze ich bei Fahr und Reitturnieren stundenlang am Dressurviereck und sehe zu, wär e vor zwei Jahren noch garnicht denkbar gewesen. Wie sich die Sicht auf Dinge mit der Zeit ändern kann. Hier erwartet uns jetzt Ballett auf ganz hohen Niveau. Bevor wir zu den Bildern der Dressur kommen mal noch ein riesen Kompliment an das ganze Chemnitzer Helferteam, das es immer wieder verstand in kürzester Zeit von einem Parcours zum anderen umzubauen. Sodas die Wartezeiten zwischen den Wettbewerben erträglich waren. Danke dafür!






Nach der Dressur kommt der Kracher des Tages. Springprf. Kl.S*** mit Siegerrunde 150cm "Championat der Deutschen Kreditbank AG"
Wir beschließen das wir danach die Halle verlassen, um Geld zu holen und vielleicht nochmal eine Kleinigkeit einkaufen zugehen. Wird ein langer harter Abend. Dennoch überwiegt die Freude, nochmal nach Saisonende viele von den Leuten die dir durch die Turniere richtig ans Herz gewachsen sind wiederzusehen. Obwohl wir jetzt einen Dreisternekracher vor uns haben, bin ich mit meinen Gedanken nur bei den Fahrern.



Als das S Springen vorbei ist geht es zum Auto. Obwohl jetzt noch ein M Springen kommt stehen schon die ersten Leute draußen die zur Pferdenacht wollen. Das erste was mir klar wird, wenn wir hier vom Parkplatz runter fahren werden wir mit Sicherheit nicht wieder drauf kommen. Ist ja jetzt schon gerammelt voll. Wir überlegen ob wir laufen, aber der nächste Automat ist ca. 3,5 Km entfernt. Schöne Scheiße, naja was willste machen. Wir fahren los zum Automat, dann geht es noch in einen Netto. Schrieb ich hier weiter vorne die Welt ist ein Dorf? Das kann man laut sagen den ich treffe beim Einkaufen einen weitläufig Bekannten den ich schon seit über 10 Jahren nicht gesehen habe... Vollgepackt mit Essen und drei Energy´s geht es wieder zurück, der Parkplatz weg, der neue Parkplatz einen halben Kilometer entfernt und dazu noch 5 Euro Gebühr. Scheiß egal, jetzt gibt es erstmal Abendbrot und nach einer kurzen Pause meldet sich Steffen. Wir bewegen uns dahin wo wir hin sollen, dort treffen wir Simona, die setzt dann alle Hebel in Bewegung und dann sind wir drinnen. Wir müssen allerdings auf eine der hinteren Ränge, da kommt es mir nun leider nicht zu gute das ich mein Equipment gewechselt habe. Naja, Hauptsache dabei und beim Fotografieren muss ich halt sehen das ich irgendwie aus Sch... Gold machen kann. Ich baller die Kamera auf die Lichtverhältnisse ein, so gut wie es ebent geht. Ich habe eigentlich nur eine Möglichkeit, ich kann nur direkt vor unseren Rängen Fotografieren, weiter weg von mir wird nicht viel gehen.
Die Veranstaltung beginnt mit Springreiten, ich werde davon keine Bilder weiter hochladen weil ja hier jetzt schon genug davon sind. Ich nutze die Zeit um weiter an meinen Kameraeinstellungen zu arbeiten. Ich bewege mich zwischen iso 4000 bis 6000 und das mit einem APSC Sensor. Ich könnte mir in den Arsch beißen, dass ich meine beiden Vollformatkameras zu Hause gelassen habe. Dann läuft noch bissel Showprogram, ich geh derweil mal runter und quassel bissel mit dem einen oder andern Bekannten. Dann geht es endlich los. Die Gladiatoren auf ihren Kutschen kommen. Drei Teams fahren gegen einander. Zu jedem Team gehört ein Vierspänner und ein Einspänner

Ich habe vom Fahren her alle Bilder in ein Album gelegt. Bitte die Fotos langsam durchblättern, da jedes Bild geladen werden muss. Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen.

Nachdem die Fahrer fertig sind brechen wir auch ab. Inzwischen sind wir 18 Stunden vor Ort und sind fix und fertig. Ich baller im Auto einen Energy hinter, dann geht es Heim. Wir schleppen uns hoch und fallen um. Ein langer schöner Tag ist zu ende.
Fazit:
Die beiden Tage in Chemnitz waren toll. Es war schön mal Freitags einfach so zum Springreiten zu gehen und dafür das Licht im Büro mal auszulassen. Sportlich gesehen waren wir richtig gut versorgt und man fühlte sich immer gut unterhalten. Die Preise für Essen und Trinken grenzten teilweise an der absoluten Unverschämtheit. Man muss sich von daher auch nicht wundern, dass die meisten Leute an den beiden Tagen aus dem Rucksack gelebt haben. Bei der Pferdenacht wurde dann am Einlass auf Lebensmittel kontrolliert, was zur Folge hatte das die ganze Eingangshalle voll Flaschen stand...
Wir möchten uns nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die daran mitgewirkt haben das wir am Samstag mit zur Pferdenacht konnten. Wir haben uns riesig darüber gefreut. Es war schön euch alle nochmal außer der Reihe wieder zusehen. Wir wünschen euch allen eine entspannte Zeit über die Saisonpause. Bleibt alle schön gesund! Und so hofft man das man euch zum Frühsommer alle wieder sieht. Bis dahin alles Gute und vielen lieben Dank!